Jahrestreffen der PSG Frauengruppe

Das jährliche Treffen unserer Frauengruppe („Ehemalige“) in der PSG Trier  fand diesmal wieder im Robert-Schuman-Haus in Trier statt, und zwar am Wochenende 26./27.4.2014. Es war das achte Treffen in der jetzigen Form, traditionell in zeitlicher Nähe zum Georgs-Tag am 23. April. Nicht gezählt sind die vielen Vorläufertreffen, die es in früheren Jahren schon gab. Das Jahrestreffen stand diesmal unter dem Leitgedanken „Lebensspuren“ und war auf Anregung der Teilnehmerinnen des Vorjahres eine Weiterführung des damaligen Mottos „Alles hat seine Zeit“.

Zunächst ließen wir uns bei Kaffee und Kuchen Zeit zum Ankommen, zum Auffrischen alter Kontakte und zum Kennenlernen neuer Teilnehmerinnen. Danach eröffnete Ingrid Strickstrock offiziell unser Wochenende mit herzlichen Worten der Begrüßung und gab den Überblick zum Programm der beiden Tage.

Anschließend konnten die knapp 30 Teilnehmerinnen sich in drei Interessensgruppen mit unterschiedlichen Blickwinkeln auf die eigenen Lebensspuren beschäftigen. Unter Leitung von Marianne Heckmann reflektierte eine Gruppe darüber, „…was uns heute trägt“. Dazu gehöre die „Klarheit“ eigener Überzeugungen und die Freiheit, sie zu leben. Wichtig seien dabei auch Menschen, „mit denen wir offen und ungeschützt reden können“.

In der zweiten Gruppe, die unser Kurat Hans Jürgen Birringer leitete, tauschten sich die Teilnehmerinnen über ihre Lebensspuren im Bereich „Glaube/Religion/Kirche“ aus: „Was hat uns gestärkt, was hat uns verletzt?“ Die Frauen überlegten, wie sie ihre positiven Erfahrungen verstärken und ihre negativen Erfahrungen „erlösen“ und neue Pfade des Glaubens und des Kirche-Seins erkunden könnten.

Die dritte Gruppe konnte mit einem Besuch im Museum des Karl-Marx-Hauses den Blick über den eigenen „Tellerrand“ hinaus lenken. Christa Altmeier-Kuß als Verantwortliche für diese Art der Spurensuche hatte eine für PSG’lerinnen durchaus ungewöhnliche Frau des 19 Jahrhunderts ausgewählt, nämlich Karl Marx‘ Ehefrau Jenny. Bis zu ihrer Heirat lebten beide mit ihren Herkunftsfamilien in Trier. Bei der eigens für uns konzipierten Führung mit dem Schwerpunkt auf den Frauen der Familie erfuhren wir viel Interessantes über ihr bewegtes Leben mit immer wiederkehrenden finanziellen Schwierigkeiten und  häufigen, auch politisch bedingten Wohnortveränderungen, sowie einigen dramatischen Lebensumständen der Familie. Jenny Marx unterstützte ihren Mann sehr intensiv in seinem Wirken, was der politische Weggenosse, Friedrich Engels, bei verschiedenen Gelegenheiten ausdrücklich hervorhob. Für uns zeigten sich, trotz unterschiedlicher gesellschaftlicher Gegebenheiten und Lebensbedingungen, manche Gemeinsamkeiten mit der Situation heutiger Frauen. Danke an Mona Neumann-Biewen, die den Kontakt zu dieser Führung mit Frauen spezifischem Blickwinkel vermittelt hatte und an diesem Nachmittag ebenfalls dabei war.

 

Am Abend trafen wir uns zum Wortgottesdienst unter dem Leitgedanken „Aufbruch! Die Spuren nach vorn sind da, folge ihnen getrost!“. Texte, Lieder und Lesungen brachten diesen Gedanken  vielfältig zum Ausdruck. Die Lesung aus dem 5. Kapitel des Markus-Evangeliums von der Auferweckung der Tochter des Jairus wurde durch die gemeinsame Gestaltung einer Bibliodrama- Szene und den von Einer zur Anderen weiter gegebenen Zuspruch „Ich lege meine Hand in deine Hand und sage dir ‚Steh auf‘“ zur ermutigenden Erfahrung für uns Alle. Hans Jürgen bekräftigte uns darin, mit Glaubenszuversicht immer neu aufzustehen und aufzubrechen. In dem sehr bewegenden Song der Künstlerin Iria „Es gibt immer einen Weg“ konnten wir dies ebenfalls noch einmal nachspüren.

 

Eine neue Erfahrung für uns war die anschließende Beteiligung beim Singen „heiterer Chorliteratur“, zu der uns Margit Birringer-Waldorf einlud. Sie hatte dazu einige Lieder ausgesucht, die sie mit uns einübte -  was für die meisten von uns (ohne Chorerfahrung) durchaus zur Herausforderung wurde.

 

Anschließend saßen wir noch lange in gemütlicher Runde zusammen, und manche Erinnerungen an unsere gemeinsamen PSG-Zeiten wurden dabei wieder ausgetauscht.

Den Sonntag begannen wir mit einer Meditation unter dem Leitmotiv “Werde du selbst - lebe aus deinen Quellen!” Hans Jürgen bot uns dazu mit Texten und Musik drei Schritte an: “ Werde du selbst!” “ Lebe aus deinen Quellen!” “Gib weiter, was du hast!“

 

Der weitere Morgen war dann entsprechend unserer Tradition den aktuellen Berichten aus der PSG gewidmet. Mit großer Freude begrüßten wir dazu die Diözesanvorsitzende, Antonia Gerharz, und Elisabeth Blum vom Trierer PSG-Büro als unsere Gäste. Antonia stellte uns die laufenden Aktivitäten der PSG Trier vor, darunter den Foto-Wettbewerb: „Ich bin Pfadfinderin, weil...“. Im Juli wird das 50jährige Jubiläum des Stammes Waldalgesheim gefeiert, an dem einige von uns teilnehmen wollen.

 

Martina Amboom, die frühere Bundesvorsitzende der PSG, die Ehrenmitglied unserer Frauengruppe ist und regelmäßig an unseren Jahrestreffen teilnimmt, berichtete als Vorstands-Mitglied der Stiftung „Pfadfinderinnen“ von der Weiterentwicklung der Stiftung. So erfuhren wir, dass das Stiftungskapital inzwischen auf 90.000 Euro gestiegen ist und welche PSG-Projekte schon unterstützt wurden. Martina stellte uns auch die „Maja“-Karte vor, mit der beim Einkauf anonym Payback-Punkte zugunsten der Pfadfinderinnen-Stiftung „gesummelt“ werden können. Alle erhielten Maja-Karten und wurden zur regen Mitwirkung bei dieser Aktion eingeladen. Einige von uns kannten die Initiative schon und berichteten über ihre positiven Erfahrungen mit dem Einsatz der Karte.

 

Agnes Britz berichtete dann noch über ein Hilfsprojekt zum Aufbau einer Krankenstation in Kamerun, wo der frühere, inzwischen verstorbene PSG-Kurat Raimund Spira lange Zeit in einer Pfarrei der Hauptstadt Yaounde gewirkt hatte. Agnes war damals zu Besuch bei ihm gewesen und pflegt auch heute noch den Kontakt zur den einheimischen Pallottiner-Patres, die nun seit vielen Jahren die Verantwortung für die Pfarrei haben. Die von Agnes mitgebrachten Engel-Schmuckanhänger wurden gern zu Unterstützung des Projektes gekauft.

In der Pause sorgte Ingrid Bill mit chinesischen „QiGong“-Gesundheitsübungen für die Entspannung der Anwesenden.

 

Am Ende unseres Treffens vereinbarten wir als Termin für das Wiedersehen im nächsten Jahr den 25./26. April. Es war nicht so leicht, für dieses Wochenende ein Haus zu finden, aber inzwischen steht als Ort St. Thomas in Kyllburg fest, wo wir bereits 2012 waren.

Mit einem Reisesegen und dem Abschiedslied der PSG schlossen wir das  rundum gelungene und wohl tuende Wochenende ab, so die ausdrückliche Rückmeldung der Teilnehmerinnen.

 

Christa Altmeier-Kuß

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