13. Jahrestreffen der PSG Frauengruppe

Das 13. Jahrestreffen der im Jahr 2008 gegründeten Frauengruppe der Pfadfinderinnenschaft Sankt Georg im Bistum Trier fand diesmal wieder mit rund 30 Teilnehmerinnen im Robert Schuman-Haus in Trier statt. Es stand unter dem Leitwort „Man sieht nur mit dem Herzen gut“, ein Satz aus der Erzählung „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint Exupery, wie Ingrid Josten vom Koordinierungsteam bei der Begrüßung darlegte. Vorbereitet wurde der Wortgottesdienst vom Kuraten der PSG-Frauengruppe, Hans Jürgen Birringer. Was die Frauen am stärksten anspricht, ist das von Birringer gewählte zweite Zitat: „Du bist für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast.“ Wegen plötzlicher Erkrankung konnte Birringer den Wortgottesdienst nicht selbst leiten. Inhaltlich durch den Kuraten gut vorbereitet war es dennoch möglich, gemeinsam den Gottesdienst zu gestalten. Mit gutem Improvisationstalent konnten sich die Frauen mit ihren gestalterischen Begabungen einbringen, z.B. mit einem angeleiteten kurzen Bibelgespräch, und einer gekonnten musikalischen Gestaltung mit Gitarrenbegleitung.

Bei der Aussprache über die aktuelle Arbeit in der PSG im Bistum Trier informierte die Bildungsreferentin Monika Neumann darüber, dass der Diözesanverband zwar immer noch eine Vakanz in der Leitung hat, aber an die Stelle einer Leitung ein gut funktionierendes provisorisches Gremium ins Leben gerufen wurde: Der Diözesanrat, der seit 1,5 Jahren kooperativ arbeitet, ist das Treffen der Stammesleitungen der drei   noch existierenden und aktiven Stämme Wiesbach im Saarland, Weiler und Waldalgesheim im Hunsrück. Sie treffen sich mindestens dreimal im Jahr, um die diözesane Arbeit zusammen mit dem Büro zu koordinieren.

Christa Altmeier-Kuß, Wiebelskirchen, berichtete über eine Protestaktion gegen zu große Seelsorgeeinheiten (XXL-Pfarreien), die im Rahmen der Umsetzung der Synodenbeschlüsse im Bistum teilweise mit großer Sorge erwartet wird. Wir müssen Stellung beziehen, auch gegenüber dem Bistum, forderte Monika Neumann. Wichtig sei es, aufzuzeigen, was machbar ist und was nicht. Es gelte, Grenzen des Machbaren zu benennen: Ehrenamtliche können nicht auf allen Ebenen gleichzeitig aktiv mit gestalten. Insbesondere heute, wo die Berufswelt immer mehr fordert, bleibt oft für das Ehrenamt weniger Zeit. Und es ist wichtig, dass die Basisarbeit vor Ort gut ehrenamtlich aufgestellt ist. Dazu verwies sie auf die viel zu enge Personaldecke und erklärte, dass bei der geringen Zahl von bezahlten Stundenkapazitäten vieles nicht mehr möglich sei. 

Besonderes Anliegen sei es, die Tätigkeit im Jugendverband und in der Frauenarbeit zusammenzuhalten, im Sinne des lebenslangen Pfadfindens. Nachdrücklich verwies sie auf das Angebot des zum vierten Mal stattfindenden Gitarrenkurses, welches dazu beiträgt, das Liedgut lebendig zu halten und zu vermehren. Gertrud Scherf-Specht, Mayen, forderte, die PSG solle für „Stolpersteine“ zum Gedenken an die Pfadfinderin und Widerstandskämpferin gegen den Naziterror, Änne Meyer, eintreten. Als weiterer Impuls zur Bewältigung der Vergangenheit wurde vorgeschlagen, die Erinnerungsarbeit für Magda Röser möglichst rasch in Angriff zu nehmen, so lange die Zeitzeugen noch leben.

Da einige Teilnehmerinnen den Vorschlag begrüßten, im Herbst einen Thementag (Information und Austausch) über sexualisierte Gewalt und Missbrauch in der katholischen Kirche anzubieten, wurde das Koordinierungsteam   beauftragt, ein  Programm für  diesen Thementag zu erarbeiten Es soll  für die aktiven Leiterinnen und die Frauengruppe angeboten werden. „Als Mädchen- und Frauenverband in der Kirche möchten wir einen Ort schaffen, um über dieses Thema sprechen zu können“, erklärten die Befürworterinnen des Vorschlags.

Zum Programm des Jahrestreffens der PSG-Frauengruppe gehörte auch der Besuch im Volkskunde- und Freilichtmuseum Roscheider Hof bei Konz. Bei einer Führung gab es interessante Einblicke in die Geschichte der Region und ihre kulturellen Zeugnisse. Die PSG-Frauen waren davon begeistert. Mit Gebäuden vertreten sind die Regionen Hunsrück und Mosel-Saar. unter anderem durch Back- und Brunnenhäuser, auch eine ehemalige Kapelle. Aufgelockert wird das Gelände durch einen Rosen- und Kräutergarten, Obstwiesen und grüne Pfade. Spielzeugwelten, ein Schulmuseum sowie die „Kulturgeschichte des Waschens“ komplettieren die vielgestaltige Ausstellungukturgeschichte des Waschens.

Jürgen Strickstrock

Zurück